Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch erhöhte Blutzuckerwerte gekennzeichnet ist. Langfristig kann Diabetes zu verschiedenen Komplikationen führen, insbesondere an den Füßen. Daher ist eine sorgfältige Fußpflege für Diabetiker von entscheidender Bedeutung, um ernsthafte Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Warum ist Fußpflege bei Diabetes so wichtig?
Erhöhte Blutzuckerwerte können Nerven und Blutgefäße schädigen, was zu einer verminderten Schmerzempfindung und Durchblutung in den Füßen führt. Dies erhöht das Risiko für Verletzungen, Infektionen und das sogenannte diabetische Fußsyndrom. Eine konsequente Fußpflege hilft, diese Risiken zu minimieren.
Empfehlungen für die tägliche Fußpflege:
- Tägliche Inspektion: Untersuchen Sie Ihre Füße täglich auf Verletzungen, Blasen, Rötungen oder Schwellungen. Verwenden Sie bei Bedarf einen Spiegel oder bitten Sie Angehörige um Hilfe.
- Waschen: Reinigen Sie Ihre Füße täglich mit lauwarmem Wasser und einer milden, rückfettenden Waschlotion. Die Wassertemperatur sollte 30–35 °C betragen; prüfen Sie diese mit einem Thermometer, da das Temperaturempfinden beeinträchtigt sein kann. Fußbäder sollten nicht länger als drei Minuten dauern, um ein Aufweichen der Haut zu vermeiden.
- Trocknen: Trocknen Sie Ihre Füße sorgfältig ab, besonders zwischen den Zehen, um Feuchtigkeitsansammlungen und Pilzinfektionen vorzubeugen.
- Eincremen: Pflegen Sie Ihre Füße mit feuchtigkeitsspendenden Cremes, idealerweise mit Harnstoff (Urea), um die Haut geschmeidig zu halten. Vermeiden Sie das Eincremen der Zehenzwischenräume, um Feuchtigkeitsansammlungen zu verhindern.
- Nagelpflege: Schneiden Sie Ihre Fußnägel gerade und nicht zu kurz, um eingewachsene Nägel zu vermeiden. Verwenden Sie hierfür eine Sandpapierfeile und keine Schere oder Nagelknipser.
- Hornhautentfernung: Entfernen Sie Hornhaut vorsichtig mit einem Bimsstein. Verzichten Sie auf scharfe Instrumente wie Hornhauthobel oder -raspeln, um Verletzungen zu vermeiden.
- Schuhwerk: Tragen Sie gut sitzende, bequeme Schuhe aus atmungsaktiven Materialien. Vermeiden Sie Druckstellen und kontrollieren Sie Schuhe vor dem Anziehen auf Fremdkörper. Spezielle Diabetikersocken ohne scheuernde Nähte können zusätzlichen Schutz bieten.
- Barfußlaufen vermeiden: Gehen Sie nicht barfuß, weder drinnen noch draußen, um Verletzungen vorzubeugen.
- Regelmäßige Kontrollen: Lassen Sie Ihre Füße regelmäßig von einem Arzt oder Podologen untersuchen. Bei Veränderungen oder Verletzungen suchen Sie umgehend medizinischen Rat.
Professionelle Fußpflege:
In bestimmten Fällen kann eine medizinische Fußpflege durch einen Podologen sinnvoll sein, insbesondere bei bestehenden Fußproblemen oder wenn die Selbstpflege erschwert ist. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine mögliche Verordnung.
Leistungen von Kannegießer Orthopädie-Schuhtechnik für Diabetiker:
Kannegießer Orthopädie-Schuhtechnik in Sömmerda bietet spezielle Lösungen für Diabetiker an, um die Fußgesundheit zu unterstützen:
- Diabetesadaptierte Fußbettungen: Individuell angepasste Einlagen, die Druckstellen minimieren und die Fußsohle gleichmäßig belasten, um Verletzungen vorzubeugen.
- Diabetiker-Schutzschuhe: Spezielle Schuhe für Diabetiker können den Füßen den nötigen Schutz bieten. Mithilfe einer Pedografie wird vorab der Fußdruck analysiert, um darauf die Diabetiker-Schutzschuhe anzupassen.
- Orthopädische Maßschuhe: Speziell gefertigte Schuhe, die den besonderen Anforderungen diabetischer Füße gerecht werden und optimalen Schutz bieten.
- Schuhzurichtungen: Anpassungen an vorhandenem Schuhwerk, um den Tragekomfort zu erhöhen und Druckstellen zu vermeiden.
- Kompressionsversorgung: Anpassung von Kompressionsstrümpfen zur Förderung der Durchblutung und Vorbeugung von Schwellungen. Durch die Beachtung dieser Empfehlungen und die Inanspruchnahme professioneller Leistungen können Diabetiker das Risiko für Fußkomplikationen erheblich reduzieren und ihre Fußgesundheit langfristig erhalten.
- Verbandschuhe bei Fußwunden: Bei verbundenen Füßen können Verbandschuhe die Mobilität unterstützen.
Hinweis: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei spezifischen Fragen oder Problemen konsultieren Sie bitte einen Facharzt.